Kampagne gegen Mindestlohn läuft weiter

Agenda Setting - Issue Management

 

Im Kampf gegen den Mindestlohn geben die Arbeitgeber nicht auf. Obwohl das entsprechende Gesetz gestern beschlossen wurde, läuft deren Angst-Kampagne "Mindestlohn kostet Arbeitsplätze" weiter. Heute bringt beispielsweise die Wirtschaftswoche online einen Artikel "Deutsche Firmen auf der Flucht" und benennt als einen der Gründe für das Abwandern deutscher Unternehmen ins Ausland den Mindestlohn von 8,50 pro Stunde für (fast) alle Arbeitnehmer. Selbstverständlich vergisst sie zu erwähnen, dass sehr viele Unternehmen aus dem Ausland wieder zurückkehren, weil Standortvorteile wie Billiglöhne auch Standortnachteile mit sich bringen können, wie mangelne Ausbildung, mangelnde Sorgfalt, mangelnde Loyalität. Und die Wirtschaftswoche erwähnt ebenfalls nicht, dass Arbeitnehmer, die jetzt bei 40 Stunden Arbeit pro Woche 1360 EUR pro Monat brutto verdienen, den Staat und damit die Steuerzahler nicht mehr als Aufstocker um Hilfe zum Überleben bitten müssen, sondern sogar selbst Steuern zahlen. Denn mit 16320 EUR brutto pro Jahr liegen sie über der Steuerfreigrenze.